Pancho - Unser Expeditionsmobil

Backpacking, wie eingangs beschrieben, schied von vorne herein für unser Vorhaben aus. Wir möchten weitestgehend autark sein, um die größtmögliche Reisefreiheit zu gewähren. Nach 2 Besuchen bei namhaften Wohnmobilherstellern und persönlichen Gesprächen vor Ort wurde ebenso schnell klar, dass der gängige Camper ausscheidet.
Gründe gibt es reichlich! Wir benötigen einen Allrounder mit maximal 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (damit wir ihn mit dem alten C-Klasse Führerschein fahren dürfen), der jede Strapaze meistert und deshalb robust und „einfach“ gehalten ist, dass zum einen wir mit unserem doch sehr bescheidenen Automobilwissen, zum anderen auch weltweit jeder Autoschrauber in der Lage ist Pannen oder Serviceleistungen zu beheben. Es darf aber nicht nur ein zuverlässiges Arbeitstier sein, wir wohnen und leben schließlich für etliche Monate in ihm. Daher muss es auch reichlich Platz bieten, um auch mal gemütlich einen verregneten Tag im Inneren zu verbringen, um ein Buch zu lesen, eines unserer mitgeführten Spiele aufzubauen oder einfach nur einen Film zu schauen.

Auf www.automativ.de/expeditionsmobile-herstellerubersicht-und-linkverzeichnis-id-6264.html (oder Google: Liste Hersteller Expeditionsmobil) findet man eine ausführliche Liste von Firmen, die es sich zum Ziel gesetzt haben Kundenwünsche auf mindestens 4 Rädern zu verwirklichen. Drei dieser Firmen ließen wir ein Angebot erstellen und als hätten sie sich abgesprochen, lagen alle Angebote bei 150.000 €. Es wurde beteuert, dass nach oben keine Grenzen sind. Schade, schön wäre es gewesen wenn nach unten keine Grenzen gewesen wären. Also wurde auf Webplattformen zurück gegriffen.

Nach 7 monatiger Suche und 4 Objekten, die einen zweiten Blick wert waren aber nicht mehr, erschien ein Inserat welches auch erstmal nicht beachtet wurde. Ein Elternteil (die übrigens alle nicht sonderlich erfreut über unsere Pläne waren aber inzwischen sich gut mit der Vorstellung arrangieren konnten) mailte uns besagten Fahrzeuglink einige Wochen später und so kamen wir, wie die Jungfrau zum Kinde bzw. zu Pancho.

Pancho, Erstzulassung am 24.01.1985, ist ein luftgekühlter Iveco-Magirus 110-16 AW mit Turbolader der als ehemaliges Post/Telekom Servicefahrzeug von Bettina und Mario Heilmann erstanden wurde. Mario, seines Zeichens Kfz-Meister entschlackte den 11 Tonner um ein geländegängiges Expeditionsmobil mit 7,5 Tonnen zulässigen Gesamtgewichts zu designen. Alle Änderungen am Fahrgestell, sowie der komplette Ausbau der Wohnkabine wurden in gut einem Jahr von ihm gemeistert.
Als wir ihr Offroad-Fahrzeug das erste Mal sahen verschlug es uns den Atem. Ein Bild im Internet zu betrachten und dann vor einem Koloss dieses Ausmaßes zu stehen ist dann doch was anderes. Pancho ist schlappe 7,4 Meter lang, 2,4 Meter breit und 3,5 Meter hoch.
Nach einer schweißtreibenden Testfahrt und ein paar Änderungswünschen (z.B. Verbindung vom Fahrerhaus zur Wohnkabine), die Mario für uns vortrefflich realisierte, waren wir uns handelseinig. 36.000 Euro wechselten den Besitzer und so kamen wir zu unserem fast 30 Jahre alten, dafür aber mit nur 51.000 km Fahrleistung jungen Gefährten.

Pancho 1
Pancho 3
Pancho 2

Pancho 4
Panchos Allradgetriebe wird mit 169 PS gespeist und seine Differentialsperren helfen ihm selbst in schwierigsten Lagen voran zu kommen. Was sich auch sicherlich noch bewahrheiten muss!
Wir haben sowohl 300 Liter Frischwasser als auch Diesel plus diverse Reservekanister an Bord. Dabei wurde der Originaldieseltank durch einen größeren ersetzt. Wünschenswert wären 400-500 Liter von beiden gewesen. Beim Dieseltank hätte man entweder eine Halterung für einen größeren Tank neu entwerfen, oder alternativ einen zweiten Tank anbringen lassen müssen, diesen muss man allerdings im Fahrzeugschein eintragen lassen. Beides wollten wir nicht. Das Frischwasser (2 x 150 Liter Tanks) nimmt jetzt schon einen ordentlichen Platz ein und einen dritten Tank oder nur einer der das selbige Fassungsvermögen wie alle hätte, würde eine Neukonzeption der Wasserversorgung nach sich ziehen. Ergo ab in die Tonne mit den Wünschen.
Übrigens unser Dieselverbrauch liegt bei ca. 22 Liter auf 100 Kilometer.

Hintere Staubox mit Campingstühlen
Garage

Werkstatt
                                                              
Kellerzugang von außen
Weltkarte zum Beschreiben
Den Strom für unsere zwei 12 Volt Varta Batterien (2 x 1000 A) können wir auf 3 Wege erlangen. Zum einen eingespeist von außen (230 V), zum anderen von den beiden 100 Watt Solarpanelen auf dem Dach, oder durch einen Spannungswandler der während der Fahrt den Überschuss der 24 V Truckbatterie in 12 V umwandelt und zur Verfügung stellt. Um mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben haben wir ein W-LAN Router und eine Outdoor Rundantenne von www.jetztfunkts.de installiert. Der Kontakt und die Hilfe von besagter Stelle war und ist exzellent.
Anstelle eines Gaskochers haben wir einen 2-flammigen Spirituskocher. Dies kommt uns sehr entgegen, da wir reinen Alkohol überall bekommen sollten. Interessanterweise sind Spirituskocher auf Booten weit verbreitet, dagegen finden sie in Campern kaum Einsatz. Wir sind gespannt wie er sich im Alltag schlagen wird. Die ersten beiden Gerichte klappten problemlos und noch wichtiger sie schmeckten...

Herzlich Willkommen!
Die restliche Einrichtung ist Altbekanntes, ob der 110 Liter Kühlschrank, das Festbett mit 2 herrlichen 90x200 cm Matratzen, TV und USB-Radio, Nasszelle mit Toilette, Heißwasserboiler, Heizung etc. Die Bilder vermitteln hoffentlich einen stimmungsvollen Eindruck unserer 1-Zimmer Bad-Küche-Wohn-Schlaf-Luxussuite.

Bad und WC 4
Bad und WC 2
Bad und WC 1
Bad und WC 3
Esszimmer
Wohnzimmer 1
Schlafzimmer 1

Wohnzimmer 2

Schlafzimmer 2






Begehbarer Kleiderschrank 1
Begehbarer Kleiderschrank 2

Küche 3
Küche 1
Küche 2
Elektro

Keller 1

Die weiteren Ausgaben für die Innen- sowie Außenausstattungen betrugen 3.000 Euro.

Keller 2
Keller 3







Stay tuned,
Pancho